Lernen von ökologisch nachhaltigem Verhalten mittels Virtueller Realität

Laufzeit: Juni 2022 – Februar 2024
Status: Abgeschlossen
Bildungsstufe: Primarstufe
Thema: Digital Tools
Keywords: VR, ökologisches Verhalten

Ausgangslage

Nachhaltige Entwicklung ist ein zunehmend wichtiges Thema in den Klassenzimmern der Volksschulen. Indem wir uns ökologisch nachhaltig verhalten, nehmen wir positiv Einfluss auf unsere Umwelt. Ein solches Verhalten erfordert aber die Fähigkeit, verknüpft zu denken und komplizierte Sachverhalte aus verschiedenen Fachbereichen einzuordnen. Diese Art von Denken muss erst erlernt werden, und zwar, im besten Fall, bereits in der Schule. Ziel der Volksschule ist in erster Linie, ihre Schüler*innen auf einen späteren Lebensalltag vorzubereiten. Didaktisch wenden Lehrpersonen dafür oft Übungen an, die sich möglichst lebensnah auf bestimmte Alltagssituationen beziehen. Eine neue und besonders situationsorientierte Methode dafür ist die «Virtuelle Realität» (VR). Diese computergenerierte Wirklichkeit simuliert Situationen auf eine Weise, die sie Schüler*innen greifbar macht.

Ziele

Wie muss eine VR programmiert sein, um nutzbringend von Lehrpersonen eingesetzt werden zu können? Welche Eigenschaften braucht sie, um damit ökologisch nachhaltiges Verhalten zu lernen? Genau diesen Fragen widmen wir uns in diesem Projekt: Im Rahmen von BeLEARN führen wir eine wissenschaftliche Untersuchung durch und entwickeln in Kooperation mit der Abteilung für «Kognitive Psychologie, Wahrnehmung und Methodenlehre» der Universität Bern ein VR-System für das Lernen von ökologisch nachhaltigem Verhalten.

Methode

Basierend auf Interviews mit Expert*innen für Nachhaltigkeit und Didaktik sowie mit Lehrpersonen wurde eine VR für das Lernen von umweltfreundlichem Lebensmittelkonsum konzipiert und als digitales Tool entwickelt. Diese ÖkoVR ist im Kern so programmiert, dass klimatische Umweltveränderungen wie starker Regen bei der Auswahl von Lebensmitteln in Abhängigkeit von ihrem CO₂-Fussabdruck unmittelbar einsetzen oder verschwinden. Die zentrale Eigenschaft von ÖkoVR besteht also darin zu ermöglichen, dass man klimatische Umweltveränderungen als die Konsequenz der eigenen Wahl von Lebensmitteln erlebt und so mit diesem Konsumverhalten seiner selbst assoziiert. Diese Assoziation der eigenen Handlung eines Menschen mit klimatischen Veränderungen der Umwelt könnte für das Lernen der transversalen Kompetenz dienen aus Informationen, die für umweltfreundlichen Lebensmittelkonsum relevant sind, Mensch-Umwelt-Wissensstrukturen bilden zu können.

Ergebnisse

Die statistischen Analysen der Bewertungen von ÖkoVR durch erfahrene in der Volksschule tätige Lehrpersonen im Rahmen von kontrollierten Experimenten legen nahe, dass der Nutzen von ÖkoVR in der Bildungspraxis gegeben sein sollte. Die Bewertungen deuten ausserdem daraufhin, dass der Nutzen von ÖkoVR für den Unterricht höher sein könnte als der Nutzen der PC-Version.

Umgesetzte Translation

Die Forschungsergebnisse und das entwickelte digitale Tool werden in einem Nachfolgeprojekt in die Bildungspraxis transferiert. Dabei werden zwei zentrale Fragestellungen untersucht: Erstens, ob das Tool situiertes Lernen über umweltfreundliche Ernährungsentscheidungen bei angehenden Lerhpersonen fördern kann. Zweitens, wie diese angehenden Lehrpersonen das Tool im Unterricht mit Sekundarschüler*innen didaktisch effektiv einsetzen können.

Beteiligte Institutionen